Montag, November 10, 2008

Der ganz normale Wahnsinn einer werdenden Mutter

Ok, heute widmen wir uns einem spannenden Thema: Kinderfeindlichkeitfreundlichkeit.

Mal ganz im Ernst, ich glaube, es gibt in keinem Land so viel verschrobene Ansichten und solch ein extremes Gedöhns wie in Deutschland, wenn es ums Kinderkriegen geht.

Wer mich kennt weiß, dass ich die Schulmedizin nicht heiligspreche, mich gerne nach Alternativen umsehe und diese auch fleißig nutze. Aber das was die Durchschnittshebammen und die anstrengenden Super-Mammis da betreiben geht ja auf keine Kuhhaut mehr.

Alles muss "ganz natürlich" sein, möchte man eine PDA oder andere Schmerzmittel zur Geburt geht das Theater schon los. Aufeinmal wird man von ansonsten völlig geistig gesund wirkenden Menschen angefaucht, man solle sich doch bitte nicht so anstellen. HALLO??? Ich finde das schon von anderen Müttern sehr suspekt, aber wenn einem dann noch Männer sagen, dass bisschen Schmerz wäre ja wohl nicht so dramatisch, dann könnt ich mich echt aufregen!
Ein passender Kommentar dazu:
"Wenn Sie jemand wegen dem Wunsch nach PDA schief anguckt: Nehmen Sie einen Hammer, hauen Sie diesem Jemand kräftig auf den Finger und raten ihm dann, den Schmerz doch als natürlichen Teil des Lebens zu akzeptieren..."
Man glaubt gar nicht, was da für Sprüche kommen ala "Die Zeugung hast du soch auch ohne Schmerzmittel gemacht" oder "da muss man halt durch, das war schon immer so..."
Letzterer übrigens einer meiner Favoriten.

Es gibt nunmal heute Möglichkeiten, das Ganze weniger Schmerzfrei über die Bühne zu bekommen. Wieso wird einem deswegen ein schlechtes Gewissen eingeredet? Beim Zahnarzt läme doch auch keiner auf die Idee, sich die Weißheitszähne mal nur mit Hilfe von Atemtechniken ziehen zu lassen. "Wegen des tollen Erlebnisses als Frau!!!"

Weiter gehts gleich nach der Geburt. Du bist ja in Deutschland als Mutter mit Kaiserschnitt sowieso in einer unteren Kaste. "Die hats halt nicht hingekrigt, sich nicht gut vorbereitet" kommt dann. Dum? Aber wie. Und als Mutter, die vielleicht nicht stillen kann, oder auch (und ja, sowas soll vorkommen) nicht stillen möchte sollte man das Kind besser gleich dem Jugendamt übergeben.

Ich verstehe diesen Streß nicht. Mich betrifft das zum Glück nicht persönlich, zumindest nicht dieses Mal. Aber was ich da zum Teil von Anderen mitbekomme lässt mir die Haare zu Berge stehen. Es steht ja wohl niemandem zu, egal ob Männlein oder Weiblein irgendeiner Frau in diese Entscheidungen reinzupfuschen.


3 Kommentare:

Purslane hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Purslane hat gesagt…

Als Frau, die später mal Kinder haben möchte, sage ich: Schmerzmittel: ja bitte. Ich will mein Kind nicht sein Leben lang für die Schmerzen bestrafen, die es mir bei der Geburt beschert hat. :ugly: Kaiserschnitt würde ich freiwillig wiederum nicht wollen, nur wenn es medizinisch notwendig ist. Grund wären bei mir die Angst vor möglichen Komplikationen. Es ist halt immer noch ne OP. Wenn jemand nicht stillen möchte, würde ich dennoch ein bisschen schief gucken und zumindest nach dem Grund fragen, weil Muttermilch den Säugling ja durchaus schützt. Dennoch gibt es sicher gute Gründe, und letztendlich muss jede Frau das für sich entscheiden. Da muss man dann ja nicht applaudieren, aber dumme Sprüche (besonders hinsichtlich der Schmerzen bei einer Geburt, die sich wohl keiner vorstellen kann, ders nicht mitgemacht hat) kann man sich dann mal ruhig verkneifen.

(Den ersten Kommentar hab ich übrigens gelöscht, weil ich einen dummen Fehler drin hatte. :ugly:)

Illyria hat gesagt…

Wenn ich's mir aussuchen könnte, würde ich mir einen Kaiserschnitt auch nicht wünschen. Ich meine: Bauch-Op=Aua! Ich hab dieses Mal leider keine Wahl, normale Geburt kommt aus med. Gründen dieses Mal nicht in Frage. Also Augen auf und durch.

Kann ich hinterher wenigstens vergleichen. ;)